In der Schweiz, dem Land der Quellen und Brunnen, ist Wasser seit Alters her heilig und schützenswert.
Viele alte Brunnen und Tröge werden von Nixen oder Quellnymphen geziert. Aber auch auf Hausfassaden finden sich Graffitis von Nixen, Fischen und Wasser-Fabelwesen.
Die Fotos habe ich in Ardez, Buchs, Chur, Sent, Valendas, Walensee und Zürich gemacht.
Das Sgraffito, ursprünglich aus Italien, hatte sich auf dem Engadiner Baustil zu einem eigenen Typus entwickelt. Die Dekorationen heben die Konturen von Hausformen hervor, umrahmen Fenster, Türen und Erker.
Weit verbreitet sind geometrische und ungegenständliche Elemente, während Symbole für Schutz und Glück mystische, fabulierende oder frivoler Figuren darstellen.
2013 | In zwei Engadiner Orten, Sent und Ardez, konnte ich Nixen und Wasserwesen an den sgraffitoverzierten Fassaden entdecken.
Ganz klassisch die zweischwänzige Nixe in Sent, einmal an dem roten Haus und einmal an der renovierten Fassade der Pension Fontana.
Sehr fantasievoll dagegen sind die Darstellungen der Nixen und Wasserwesen in Ardez. An verschiedenen Häusern lassen sich die tollsten Sgraffito entdecken.
Ardez gilt als Musterdorf der rätoromanischen Sprache und Wohnkultur. Viele stattliche Bauernhäuser mit ihren typisch sgraffitoverzierten Fassaden stehen unter Schutz.
Das Spezielle an Sgraffito: Die Zeichnung wird in die feuchte Kalkschicht auf der Hauswand geritzt. Die Schutz- und Glückszeichen an den Hausfassaden haben unterschiedliche Bedeutungen. Die Häuser sind mit geometrischen Formen, aber auch mit mystischen Figuren und Symbolen wie Drachen, Fischen und Meerjungfrauen verziert.
Die Kirche St. Martin in Zillis ist eine romanische Saalkirche, weltberühmt wegen ihrer bemalten Holzdecke. Dieses Kunstwerk ist nahezu vollständig erhalten. Die Decke aus 153 Bildtafeln wurde um 1109 bis 1114 gemalt. Die Motive sind Nixen, Fabelwesen, Schiffe, Engel und biblische Szenen.
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